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Gas- und Wasserversorgung

Neue Trinkwasserleitung Fruttmatt: bis zu 15'000 l Wasser pro Minute

800 m duktile Gussrohre und eine Steilstufe mit teils über 100% Gefälle

Trinkwasserleitung duktile Gussrohre Hagenbucher duktile Gussrohre TRM

In Linthal GL wird die 110 Jahre alte Ableitung der Quelle Fruttmatt saniert. 800 m Hagenbucher und TRM Duktilgussrohre von Debrunner Acifer stellen danach die Trinkwasserversorgung des Dorfes Linthal sicher. In einigen Jahren soll zudem ein Trinkwasserkraftwerk Strom liefern. Eine 70 m lange Steilstufe mit teils über 100% Gefälle, ein 11,6 t schwerer Schreitbagger, ein Helikopter und am Seil gesicherte Arbeiter erforderten spezielle Massnahmen bei diesem Projekt.

Die Fruttmatt-Quelle an der Klausenstrasse ist mit bis zu 15'000 l Wasser pro Minute die mengenmässig grösste Quelle der Region. Zusammen mit der «Cheferlochquelle» versorgt sie das Dorf Linthal der Gemeinde Glarus Süd mit Trinkwasser. Die Sanierung der 110-jährigen Ableitung aus Graugussrohren war einerseits infolge von Rohrbrüchen und damit verbundenem Wasserverlust nötig. Andererseits fordert ein geplantes Kraftwerk eine höhere Leistung der Quellableitung: Das Trinkwasser soll eine Turbine antreiben, bevor es in die rund 400 Linthaler Haushalte gelangt.

Starkregen verursachte Schneerutsche und Hangmuren

Bei starken Niederschlägen staute sich überschüssiges Wasser in der Brunnenstube und floss über den Einstiegsschacht ins Freie, daraufhin über das freie Gelände. Dadurch bestand im Winter die Gefahr von Schneerutschen auf die Klausenstrasse oder von Hangmuren.

Um diesen Gefahren vorzubeugen, wurden vom Herbst 2020 bis Frühling 2021 zunächst die Quellwasserfassung und die Brunnenstube saniert. Seit April 2022 laufen die Arbeiten zur Erneuerung der Trinkwasserleitung. «Die ergiebigste Quelle für Linthal fällt während der sechsmonatigen Bauzeit aus. Eine Ersatzleitung für die Fruttmatt wäre unverhältnismässig aufwendig gewesen», sagt Andreas Brühwiler, Leiter Wasserversorgung der Gemeinde Glarus Süd. Linthal wird deshalb während der Bauzeit mit Wasser aus anderen Versorgungen gespeist.

Trinkwasserkraftwerk: Strom für 180 Haushalte

Das Gelände gibt die Linienführung vor: Die neue rund 800 m lange Trinkwasserleitung folgt der alten vom Reservoir Fruttmatt bis zum Druckreduzierventil im «Fätschli» in der Talsohle bei der Linth. In den nächsten Jahren soll im weiter östlich gelegenen «Bänzenäuli» ein Trinkwasserkraftwerk gebaut werden, um etwa 180 Haushalte mit Strom zu versorgen. «Für den Betrieb des Kraftwerks ist im Reservoir Fruttmatt ein gedecktes Ausgleichsbecken von etwa 20 m3 Speichervolumen geplant.

In der Talsohle wird das benötigte Trinkwasser mit einer UV-Entkeimungsanlage aufbereitet», sagt Andreas Brühwiler. Übersteigt die Trübung des Wassers eine definierte Schwelle, wird es in die Linth geleitet. Durchschnittlich fliessen 5000 bis 6000 l Wasser pro Minute vom Reservoir Fruttmatt ins Tal. Phasenweise können es bis zu 15'000 l pro Minute sein.

Rohrtransport via Helikopter

Für die neue Ableitung bestellte die Gemeinde Glarus Süd 800 m duktile Gussrohre von Hagenbucher und TRM bei Debrunner Acifer. Vom Installationsplatz «Bänzenäuli» wurden die Rohre im flachen Gelände mit dem Bagger verteilt. Zum Bereich oberhalb der Steilstufe gelangten die Rohre via Helikopter und wurden mithilfe eines Schreitbaggers verlegt. Während im Tal- und im Waldabschnitt sowie im Bereich oberhalb der Steilstufe die 6 m langen Hagenbucher Rohre verwendet wurden, kamen in der 70 m langen Steilstufe mit teils über 100% Gefälle die 5 m langen TRM Rohre zum Einsatz. Die Verlegearbeiten führte die Marthy AG Haustechnik aus, unterstützt von der Marti AG Bauunternehmung.

Steilstufe: 11,6 t schwerer Schreitbagger hängt an zwei Seilen

Um den Schreitbagger für die Grab- und Verlegearbeiten in der Steilstufe zu sichern, bohrte die Marti AG Bauunternehmung vorgängig Seilanker in den Felsen.

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In der 70 m langen Steilstufe beträgt das Gefälle teils über 100%.

«An den Ankern wurde der 11,6 t schwere Bagger mithilfe zweier Seilwinden gesichert: an seiner eigenen und an einer externen», sagt Thomas Marti, Bauführer bei der Marti AG.Der Helikopter musste die Rohre auch in diesem Teilstück zur Baustelle fliegen, wo sie der Schreitbagger zentimetergenau im Graben platzierte. Aus Sicherheitsgründen arbeitete die Mannschaft in diesem Abschnitt seilgesichert, dafür ist die Ausbildung «Arbeiten am hängenden Seil» erforderlich. Ein Bergführer unterstützte die Einrichtungsarbeiten der Seilsicherungen, um höchste Sicherheit zu garantieren.

Ein besonderes Augenmerk lag auf den am Helikopter hängenden Rohren. Thomas Marti: «Der Wind der Rotorblätter beeinflusst die Bewegungen der Rohre, diesen Umstand darf man nicht unterschätzen. Eine Unaufmerksamkeit kann zu Schäden bei den – notabene neuen – Rohren führen.»

Steinschlagböcke verhindern Unfälle und Strassenschäden

In der Steilstufe war die alte Leitung aus Graugussrohren eingepflastert. Das bedeutete für die Marti AG, dass sie die Rohre rausspitzen musste. «Um das Geröll aufzufangen, installierten wir temporäre Steinschlagböcke und liessen das Geröll etappenweise bis auf die Klausenstrasse hinunter», sagt Thomas Marti. Die Steinschlagböcke funktionierten auch als zusätzliche Absturzsicherung für die Arbeiter.

Darüber hinaus verhinderten sie, dass das Spitzgut den Wanderweg und die Zufahrtsstrasse «Fätschli» beeinträchtigte. In 10- bis 20-m-Etappen arbeitete sich die Marti AG von oben durch die Steilstufe in Richtung Tal vor: Steinschlagböcke versetzen, spitzen, neue Planie vorbereiten, Anlieferung der Rohre, Montage, Grabenprofil bewehren und Spritzbeton einbringen. Mit dem Waldabschnitt starteten die Arbeiten im September in die letzte Etappe, die rund vier Wochen Zeit beansprucht.

Lieferauszug Debrunner Acifer
· 396 m Steckmuffenrohre DUKTUS K9, BLS® FZM 150–6000 (Hagenbucher)
· 150 m Steckmuffenrohre DUKTUS K9, BLS® FZM 250–6000 (Hagenbucher)
· 235 m MDR 250 VRS-T K09 ZMU Austria (TRM)




«Hohe Einsatzbereitschaft von Debrunner Acifer»

Andreas Brühwiler, Leiter Wasserversorgung, Gemeinde Glarus Süd

Was bedeutet die neue Trinkwasserleitung für die Region?

Zum einen sichert sie die Versorgung des Dorfes Linthal mit Trinkwasser. Zum anderen wird sie in den nächsten Jahren elektrische Energie liefern. Das macht die Leitung zu einem bedeutenden Projekt in der Region.

Sie haben für diese Leitung duktile Gussrohre von Hagenbucher und von TRM gewählt. Warum?

Die Hagenbucher Rohre werden in der Wasserversorgung Glarus Süd schon seit der Gemeindefusion im Jahr 2011 eingesetzt. Für die felsige Steilstufe haben wir uns für TRM Rohre entschieden, weil sie einen Meter kürzer, dadurch flexibler und somit im schwierigen Gelände einfacher zu handhaben sind. Beide Rohre sind korrosionsbeständig dank Zementmörtel-Auskleidung innen und Zinküberzug mit Faserzementmörtel-Umhüllung aussen, was die Langlebigkeit der Rohre gewährleistet. Zudem sind die Rohre formstabil verglichen mit Kunststoffrohren und garantieren eine längskraftschlüssige Schubsicherung. Das ist vor allem in der felsigen Steilstufe wichtig: Die Steckverbindung muss viel Gewicht aushalten.

Was spricht für die Zusammenarbeit mit Debrunner Acifer als Rohrlieferant?

Für uns ist es wichtig, Material schnell und zuverlässig zur Verfügung zu haben. Dank des nahen Standorts Näfels von Debrunner Acifer bleiben Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region. Auch das grosse Produktsortiment und die Lagerhaltung an den verschiedenen Standorten schätzen wir: Ist ein Produkt in Näfels nicht verfügbar, wird eine Lieferung des Produkts von einem anderen Debrunner-Acifer-Standort her organisiert.

Welche weiteren Aspekte schätzen Sie in der Zusammenarbeit?

Die langjährigen und erfahrenen Mitarbeitenden von Debrunner Acifer kennen unsere Bedürfnisse. Sie kontaktieren uns beispielsweise umgehend, falls ein Produkt im Rückstand ist, und unternehmen alles Mögliche, um uns zu beliefern. Auch informieren sie uns bei Materiallieferungen frühzeitig, damit wir den Abladeplatz vorbereiten können. Dieser Service ist besonders bei den über 400 kg schweren und 5 bis 6 m langen Trinkwasserrohren willkommen. Insgesamt nehmen wir eine seit Jahren unverändert hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden wahr, die unsere Anerkennung verdient.

Trinkwasserleitungen müssen Hygienestandards erfüllen. Welche Erwartungen haben Sie an die bei Debrunner Acifer bezogenen Rohre?

Wir erwarten, dass die Rohre den Normen des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches SVGW entsprechen und in einem sauberen Lager auf ihren Einsatz warten. Die Wasserqualität darf auf keinen Fall durch dreckige Rohre beeinträchtigt werden. Auch die Materialverfügbarkeit bei den gängigsten Normteilen für den Rohrleitungsbau und bei Reparaturteilen ist uns wichtig – bei einem Rohrbruch müssen wir rasch handeln können.



«Grosses Sortiment und Fachkompetenz»

Thomas Marti, Bauführer, Marti AG Bauunternehmung

Rohrtransport per Helikopter, ein 11,6 t schwerer Bagger an zwei Seilen und seilgesicherte Arbeiter in einer felsigen Steilstufe – ist diese Trinkwasserleitung ein «normales» Projekt für die Marti AG?

Da wir auch Steinschlag- und Lawinenverbauungen installieren, sind die Umstände bei diesem Projekt tatsächlich fast «normal» für uns. Ein gesunder Respekt vor der Arbeit gehört jedoch immer dazu. Der organisatorische Aufwand ist sicher höher als bei einer Baustelle im Tal und das Arbeiten auf dem Berg erfordert erhöhte Konzentration. Nicht zu unterschätzen ist auch die körperliche Fitness, welche die Arbeiter mitbringen müssen.

Was bedeutet dieses Projekt für Sie und die Marti AG Bauunternehmung?

Es ist eine gute Referenz, um unsere Kompetenzen am Berg aufzuzeigen. Jedes Projekt ermöglicht darüber hinaus, neue Erfahrungen zu sammeln.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Dass unsere Mitarbeitenden gewillt sind, diese Arbeiten auszuführen, macht mich stolz. Sie entwickeln dabei selber Ideen für die Ausführung: Wie lässt sich die Arbeit vereinfachen? Wie werden wir schneller, ohne dass die Qualität leidet? Das beeindruckt mich immer wieder.

Sie arbeiten seit über zehn Jahren mit Debrunner Acifer zusammen. Warum?

Wir benötigen Bewehrungsstahl, Rohrmaterial und auch Werkzeug – das finden wir alles bei Debrunner Acifer. Der Standort Näfels ist nur 30 min entfernt, das ist praktisch für kurzfristigen Materialbezug. Uns überzeugt aber nicht nur das hochwertige und grosse Sortiment, sondern auch die Zuverlässigkeit und die fachliche Kompetenz der Mitarbeitenden von Debrunner Acifer.