Im neuen Eishockeystadion «Gottardo Arena» des HC Ambrì-Piotta verantwortet das Hygienesystem KHS die Trinkwasserqualität: Trotz saisonbedingt unterschiedlich intensiver Nutzung und schwankender Temperaturen werden die Richtlinien der eidgenössischen Trinkwasserverordnung jederzeit eingehalten. Im Zusammenspiel verhindern verschiedene KHS Komponenten Stagnation im Trinkwassernetz und somit mikrobakterielle Probleme wie Legionellen.
Mit der Gottardo Arena hat der Eishockeyclub HC Ambrì-Piotta ein neues Stadion erhalten. Der Star-Architekt Mario Botta hat die ganzjährig nutzbare Mehrzweckeinrichtung entworfen, die auf dem Areal des alten Flugfelds von Ambrì steht. 6775 Steh- und Sitzplätze – die Anzahl entspricht der Postleitzahl Ambrìs – stehen zur Verfügung, neben 11 Lounges, 4 Restaurants, 8 Buvetten und 23 Dine&View-Plätzen. Die Baukosten betrugen rund 50 Millionen Schweizer Franken. Debrunner Acifer lieferte das Hygienesystem KHS der Kemper Schweiz AG.
Hygienesystem KHS kann Legionellenbildung verhindern
Gerade in öffentlichen und halb öffentlichen Gebäuden ist infolge der unregelmässigen Nutzung Stagnation in den Trinkwasserleitungen zu erwarten. So auch bei der Gottardo Arena: Im Winter während der Eishockeysaison wird sie rege genutzt, im Sommer hingegen deutlich seltener. Stagniert das Wasser über längere Zeit, entspricht seine Qualität den Richtlinien der eidgenössischen Trinkwasserverordnung womöglich nicht mehr.
Das Hygienesystem KHS wirkt dieser Gefahr entgegen. «Es hält das Wasser in den Leitungen in Bewegung und regelt zusätzlich die Wassertemperatur im Netz. Diese Massnahmen verhindern krankheitserregende Legionellen im Trinkwasser», sagt Francesco Folda, Verkaufsberater Gebäudetechnik bei Kemper Schweiz. Für die umfangreiche Sanitärplanung brachte das Ingenieurbüro Studio Rigozzi Engineering SA seine Erfahrung mit dem Hygienesystem KHS ein.
Ständige Durchströmung dank KHS Venturi-Strömungsteiler
Ab den Kaltwasser-Verteilleitungen speisen Ringleitungen die Entnahmestellen in den Nasszellen. Pro Nasszelle ist ein KHS Venturi-Strömungsteiler installiert, insgesamt sind es 76 in der Gottardo Arena. «Je nach Grösse des Volumenstroms in der Verteilleitung regelt der Strömungsteiler den Wasseranteil in der Ringleitung. So entsteht eine konstante Durchströmung in der Kaltwasserinstallation bis zur Entnahmestelle», sagt Francesco Folda. Dank des KHS Venturi-Strömungsteilers können die Ringleitungen darüber hinaus in kleiner Nennweite und gleichzeitig mit geringem Druckverlust ausgeführt werden.
Hygienespülungen dienen dem Temperaturmanagement
Damit die Richtlinien der Trinkwasserverordnung eingehalten werden können, sollte die Wassertemperatur in den Leitungen idealerweise unter 20 °C betragen, jedoch keinesfalls 25 °C überschreiten.
Denn im Bereich von 25 °C bis 55 °C vermehren sich Mikroorganismen wie Legionellen explosionsartig. «Die 13 KHS Hygienespülungen im Trinkwassernetz und die 8 KHS Spülgruppen im Netz der Feuerlöschanlage sorgen mit kontrollierten Wasserabflüssen für die Regulierung der Temperatur. Gleichzeitig bringen sie durch diese Spülungen Bewegung in die Leitungen der Gottardo Arena», sagt Francesco Folda.
Systemsteuerung für Hygienespülungen und Monitoring
Anlässlich der Inbetriebnahme des Hygienesystems KHS durch Francesco Folda und den Technischen Dienst der Gottardo Arena wurden per KHS Mini-Systemsteuerung Master 2.1 saisonale Spülprogramme definiert. «Im Winter ist zum einen mehr Betrieb in der Arena und zum anderen herrschen kühlere Temperaturen. Daher erfolgen die Spülungen aufgrund sich erhöhender Wassertemperatur im Netz. So werden wenig Spülungen benötigt, um die Temperaturwerte der Richtlinien einzuhalten. Im Sommer werden in Zeitintervallen regelmässig Spülungen vorgenommen, da die Eintrittstemperatur des Wassers bereits höher ist und in der Arena kaum Betrieb herrscht», sagt Francesco Folda.
Die KHS Mini-Systemsteuerung Master 2.1 löst nicht nur die Spülvorgänge aus, sondern protokolliert sie auch, zusammen mit den Temperaturverläufen im Netz. Zudem ermöglicht sie Funktionsprüfungen und Wartungskontrollen.
Einfache Installation des Systems
Die V. Luraschi SA installierte das Hygienesystem KHS in der Gottardo Arena. Ingenieur Luca Luraschi sieht den Vorteil gegenüber anderen Systemen im Zusammenspiel der Komponenten und in der automatischen Regulierung: «Die KHS Venturi-Strömungsteiler und Hygienespülungen verhindern Stagnation in den Wasserleitungen. Die KHS Systemsteuerung automatisiert diese Spülvorgänge. Dadurch hat der Betreiber Gewissheit, dass die vorgeschriebenen Wassertemperaturen im Netz eingehalten werden.»
Die Installation des Hygienesystems KHS verlief trotz des grossen Projektumfangs und des engen Zeitplans reibungslos. «Das System ist einfach zu installieren, auch dank den ausführlichen Installationsanweisungen des Herstellers Kemper», sagt Luca Luraschi.
Warmwasserzirkulation mit Regulier- und Messtechnik CONTROL-PLUS
Das Warmwassernetz in der Gottardo Arena wird mit hohen Temperaturen betrieben, um mikrobakterielle Probleme zu unterbinden. «Im Boiler beträgt die Wassertemperatur 60 °C. Bei hohem Warmwasserverbrauch kann sie auf 58 °C fallen, jedoch darf sie 55 °C nicht unterschreiten. An den Entnahmestellen soll das Wasser noch mit 50 °C empfangen werden können», sagt Luca Luraschi. MULTI-FIX-PLUS, MULTI-THERM und ETA-THERM Regulierventile sorgen für die konstante Warmwasserzirkulation durch die Leitungen und zurück zur Warmwasseraufbereitung, um einen Temperaturabfall zu verhindern. Die Messtechnik in Form der CONTROL-PLUS Messventile ermöglicht die Überprüfung von Durchfluss und Temperatur auf einem mobilen Handmessgerät.
Lieferauszug Debrunner Acifer |
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INTERVIEW |
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Francesco Folda, Verkaufsberater Gebäudetechnik, Kemper Schweiz AG
Für welche Art Gebäude wird das Hygienesystem KHS vorwiegend eingesetzt?
Das System ist prädestiniert für den Einsatz in öffentlichen und halb öffentlichen Gebäuden wie Sportanlagen, Schulen, Pflegeeinrichtungen, Wohngebäuden, Industriegebäuden, Kaufhäusern oder Schwimmbädern.
Warum?
Nehmen wir als Beispiel die wochenlangen Sommerferien in Schulen. Gerade während dieser Zeit beträgt die Temperatur des eintretenden Trinkwassers bereits mehr als 20 °C. Gemäss den Richtlinien wäre ein Wert unter 20 °C optimal, keinesfalls mehr als 25 °C. In den Sommermonaten wird die obere Grenze jedoch schnell erreicht und überschritten. Ein weiteres Beispiel sind Hotels oder neue Gebäude allgemein – sie sind oft so dicht gebaut, dass es sogar in kalten Monaten eine Herausforderung ist, das Trinkwasser in den Leitungen unter 25 °C zu halten. Die Wassertemperatur steigt in den warmen Schächten, mikrobakterielle Probleme wie Legionellen können die Folge sein.
Wie hebt sich das Hygienesystem KHS von anderen Trinkwasserhygiene-Lösungen ab?
Das Zusammenspiel zwischen KHS Venturi-Strömungsteilern, KHS Hygienespülungen und der KHS Systemsteuerung macht unser System komplett. Mit dem Hygienesystem KHS ist garantiert, dass keine Stagnation auftritt. Das Spülmanagement reguliert zudem die Wassertemperatur und es kommt Bewegung ins Wassernetz. Somit geben wir Stagnation keine Chance und Legionellenbildung kann vorgebeugt werden.
Welchen Herausforderungen standen Sie bei diesem Projekt gegenüber?
Eine ganzheitliche Lösung für die Trinkwasserhygiene war gefragt. Seit 2018 gelten für Installationen in öffentlichen und halb öffentlichen Gebäuden die Richtlinien der Trinkwasserverordnung. Das Wasser darf nicht stagnieren und die Temperatur in der Trinkwasserinstallation muss innerhalb der hygienischen Standardwerte gehalten werden. Das Hygienesystem KHS erfüllt diese Anforderungen.
Was bedeutet dieses Projekt für Sie und Ihr Unternehmen?
Dass das für die Planung beauftragte Ingenieurbüro Studio Rigozzi Engineering SA bei anderen Projekten positive Erfahrung mit unserem Hygienesystem KHS gemacht hat, hat uns ermöglicht, das System für die Gottardo Arena zu liefern. Wir sind ein kleines Team bei Kemper Schweiz. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir mit unserer Trinkwasserhygiene-Lösung einen wichtigen Teil zu diesem Prestigeobjekt haben beitragen können.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit Debrunner Acifer?
Wir arbeiten eng mit Debrunner Acifer in Giubiasco zusammen. Das Team dort erleben wir als sehr kommunikativ, flexibel und unkompliziert. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos. Die meisten Installateure, die unsere KHS Lösungen verbauen, arbeiten mit Debrunner Acifer zusammen. Zuverlässigkeit bei Qualität und Service ist dafür sicher der Hauptgrund.
INTERVIEW |
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Luca Luraschi, Ingenieur, V. Luraschi SA
Welche Bedeutung hat dieses Projekt für Ihr Unternehmen?
Die Gottardo Arena als Heimstadion des HC Ambrì-Piotta ist weitherum bekannt und wir sind stolz, am Bau beteiligt gewesen zu sein. Das Stadion ist eine wichtige Referenz für unser Unternehmen.
Wie zufrieden sind Sie mit den Lieferungen von Debrunner Acifer?
Wir waren bisher immer zufrieden. Bestellungen werden korrekt in Lieferungen umgesetzt und die Logistik ist gut organisiert. Das bestellte Material trifft stets auf den versprochenen Termin ein. Kann der Termin nicht eingehalten werden, informiert uns Debrunner Acifer frühzeitig.
Welchen Herausforderungen begegneten Sie bei diesem Projekt?
Auf der Baustelle waren mehrere Handwerker gleichzeitig tätig. Sie alle benötigten Material und entsprechend Platz, deswegen war die Organisation der Logistik eine Herausforderung. Ferner mussten die Arbeiten aufeinander abgestimmt werden, um Zeitverlust infolge Wartezeiten zu verhindern. Der enge Zeitplan verstärkte die genannten Herausforderungen und verlangte eine durchdachte Planung.
Worin sehen Sie die Stärken von Debrunner Acifer?
Die V. Luraschi SA arbeitet schon über 15 Jahre lang mit Debrunner Acifer zusammen. Aus unserer Sicht sind es die Mitarbeitenden, die Debrunner Acifer ausmachen. Sie sind stets freundlich, hilfsbereit, zuverlässig und kompetent. Wir fühlen uns gut aufgehoben.