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Spenglerei und Gebäudehülle

Erste Tiny-House-Siedlung in der Ostschweiz

GreenCoat® PLX Pural BT Premiumstahl für CO2-positive und teilautarke Minihäuser

Tiny House Gais GreenCoat® PLX Pural BT Premiumstahl
Quelle: TVO

In Gais AR ist die erste Tiny-House-Siedlung der Ostschweiz entstanden. Die nachhaltig gebauten Minihäuser aus einheimischem Holz sind CO2-positiv und werden teilautark betrieben. Selbst der Stahl für das Doppelfalzdach und die Dacheindeckung steht für Nachhaltigkeit: Der GreenCoat® PLX Pural BT Premiumstahl von Debrunner Acifer ist organisch beschichtet.

Das Tiny House ist ein Trend zum Leben auf kleinstem Raum, ohne auf den gewohnten Wohnkomfort verzichten zu müssen. Ursprünglich kommt die Idee aus den USA, doch knappe Baulandreserven, steigende Mieten in Grossstädten und die Sensibilisierung der Menschen gegenüber der belasteten Umwelt machen das Leben im Tiny House auch in der Schweiz attraktiv. Mit der ersten Tiny-House-Siedlung der Ostschweiz «Mein Tiny House» zeigt die Mösli Holzbau GmbH in Gais AR visionäres und gleichzeitig bescheidenes Wohnen mit nachhaltigen, umweltschonenden Technologien.

Tiny House: Gleiche Bauvorschriften wie ein Wohnhaus

Ein Tiny House auf Fundamenten, das trotzdem am Stück transportiert und umgezogen werden kann, muss baurechtlich die gleichen Anforderungen erfüllen wie ein normales Wohnhaus. Darüber hinaus soll es ökologisch, CO2-neutral, langlebig, nachhaltig, möglichst klein – jedoch mit einem grosszügigen Raumgefühl –, optimal isoliert und idealerweise autark sein. Matthias Mösli, Inhaber und Geschäftsführer der Mösli Holzbau GmbH, blickt auf drei Jahre Entwicklungsphase für die Appenzeller Tiny Houses zurück. «Die wenigen bestehenden Minihäuser in der Schweiz genügten unseren hohen Ansprüchen nicht», sagt Holzbautechniker Matthias Mösli.

Photovoltaikanlage, Holzheizung und sparsam im Unterhalt

Der Energiebedarf für jedes Haus wird grösstenteils von der jeweils eigenen Photovoltaikanlage samt Speicherlösung gedeckt. Die Grundwärme erzeugen gezielt platzierte Infrarotheizkörper. Als unabhängiges Heizsystem dient eine Holzheizung mit einem Cheminée.

Das Zusammenspiel des Isolations-, des Zirkulations- und des Lüftungskonzepts sorgt zu jeder Jahreszeit für ein konstantes, angenehmes Raumklima. Das senkt den Energieverbrauch und in der Folge die Kosten. Um nebst den Energie- auch die Unterhaltskosten zu reduzieren, sind wassersparende Armaturen verbaut. So wird der Wasserverbrauch reduziert, ohne dass die Bewohnerinnen und Bewohner Komforteinbussen hinnehmen müssen. Ferner wird das Regenwasser für die eigene Nutzung gesammelt.

Nur teilautarkes Wohnen gesetzlich möglich

Die Gaiser Tiny Houses, die eine Wohnfläche von 19,5 bis 25,5 m2 aufweisen, mussten bauvorschriftsbedingt teilautark umgesetzt werden: In der Schweiz ist es gesetzlich noch nicht möglich, in der Wohnzone eine autarke Wohneinheit zu erstellen. Deshalb besitzen die Tiny Houses Anschlüsse für Frisch- und für Abwasser, Stromanschlüsse und sogar einen Glasfaserzugang. Sollten die Häuser jedoch einmal umplatziert werden und die gesetzlichen Rahmenbedingungen es erlauben, könnten sie autark betrieben werden.

CO2-positiv: 26 t gebundenes CO2 pro Tiny House

Mösli Holzbau hat die Tiny Houses entwickelt und konstruiert. «Unser Augenmerk lag auf der durchgehend baubiologischen Umsetzung. Wir haben das Glück, zum Teil mit betriebseigenem Holz aus dem dorfnahen Wald arbeiten zu können. Die Baumstämme für die tragende Konstruktion der Tiny Houses wurden in der örtlichen Sägerei verarbeitet, bevor sie zu uns kamen. Nicht nur das einheimische Holz, sondern auch die kurzen Transportwege stehen für Nachhaltigkeit», sagt Matthias Mösli.

Das Holz für den Bau der Häuser und für die Holzfaserdämmung – auch sie ist aus Schweizer Holz hergestellt – speicherte während des Wachstums CO2. Solange das Tiny House besteht, bleibt das CO2 gebunden. «Wir sprechen von rund 26 t absorbiertem CO2 pro Haus. Damit kompensieren unsere Häuser mehr CO2, als sie verursachen – sie sind CO2-positiv.»

Organisch beschichteter Stahl für das Dach: GreenCoat® PLX Pural BT

Für die Tiny Houses sind nur in der Schweiz oder im europäischen Raum hergestellte nachhaltige und umweltschonende Materialien eingesetzt worden, so auch beim Dach.

Die Dachkomponenten wie Einlegerinnen, Bleche für die Doppelfalzdächer oder Ort- und Traufabschlüsse sind aus GreenCoat® PLX Pural BT Premiumstahl von Debrunner Acifer produziert. Der Stahl ist organisch beschichtet: Schwedisches Pflanzenöl ersetzt einen hohen Anteil der fossilen Bestandteile in der Beschichtung. Ein klassisches Kupferdach wäre für die Initianten nicht infrage gekommen. Der nachhaltig beschichtete Stahl hingegen passt ideal in das ökologische Konzept der Tiny-House-Siedlung.

Tiny Houses mit 350-t-Schwerlastkran platziert

Die Siedlung in Gais umfasst vier dauerhaft bewohnte Tiny Houses und ein Muster-Tiny-House. Im November 2022 waren die je rund 10 t schweren Gaiser Minihäuser fertiggestellt. Ein 350-t-Schwerlastkran hob sie vom Areal der Mösli Holzbau GmbH auf das benachbarte Grundstück, wo die Fundamente bereitstanden. Eine besondere Herausforderung war die Platzierung des hintersten Hauses 50 m von der Strasse entfernt: In 12 m Höhe schwebte es über das Gelände, bevor es millimetergenau postiert wurde.

Eine Wohnfläche von rund 20 m2

Das kompakte Leben in den kleinen Häusern will gut geplant sein. Auf einer Gebäudelänge von 7,3 m – sie entspricht einem mittleren Gaiser Tiny House – finden eine Sitzecke, das Badezimmer und das Bett Platz. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Küche, der Eingangsbereich, ein Schrank und ein Schreibtisch angeordnet. Die Wohnfläche beträgt 19,5 m2, sie wird ergänzt durch eine Terrasse von 5 m2.

Seitenwangen schützen die Bewohner vor Wind. Die Kippfenster gehen nach aussen auf, um im Innenbereich keinen Platz zu verschwenden. Die ausgeklügelte Bauweise und die durchdachte Inneneinrichtung erlauben trotz bescheidener Platzverhältnisse komfortables, modernes Wohnen. Ende 2022 ist das erste Tiny House bezogen worden. Mösli Holzbau plant derweil weitere zukunftsweisende Tiny-House-Siedlungen – zum Beispiel in Unterentfelden AG.

Lieferauszug Debrunner Acifer

- 1 t GreenCoat® PLX Pural BT Premiumstahl



Kleinwohnform Tiny House
Tiny Houses müssen an einem Stück transportierbar sein und dürfen die Nutzfläche von 45 m2 nicht überschreiten. Generell wird zwischen zwei Arten von Tiny Houses unterschieden. Für Häuser auf Rädern gilt ein zulässiges Maximalgewicht von 3,5 t, wie für mobile Reisegefährte. Bei massiv gebauten Tiny Houses auf Fundamenten beträgt das Gesamtgewicht rund 10 t. Die Vorteile gegenüber klassischen Immobilien liegen bei niedrigeren Unterhaltskosten, kleinerem ökologischem Fussabdruck sowie der Mobilität. Obwohl weit entfernt von den gewohnten Abmessungen eines Einfamilienhauses müssen dank durchdachter Flächen und cleverer Lösungen für Stauräume und Doppelnutzungen keine Abstriche beim gewohnten Wohnkomfort gemacht werden.


Debrunner Koenig Gruppe: CO2-neutral
Auch die Debrunner Koenig Gruppe setzt sich intensiv mit Nachhaltigkeit auseinander. Dazu verfolgt sie eine transparente Strategie, welche die Themen Sicherheit & Gesundheit, Umwelt, Qualität und Soziales Engagement umfasst. Speziell im Bereich Umwelt übernimmt die Gruppe Verantwortung: Über den Mutterkonzern Klöckner & Co SE hat sich die Debrunner Acifer AG der Science Based Target Initiative (SBTi) «Ambition for 1,5 °C» angeschlossen, die zum Ziel hat, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu beschränken. Bereits heute kompensiert die Debrunner Koenig Gruppe ihren gesamten CO2-Ausstoss.


Interview

«Hoher Nachhaltigkeitsstandard»

Matthias Mösli, Inhaber und Geschäftsführer der Mösli Holzbau GmbH

Wie heben sich Ihre Tiny Houses von anderen ab?

Wir denken den Nachhaltigkeitsansatz zu Ende. Weder im In- noch im Ausland gibt es Anbieter von solch nachhaltigen und umweltschonenden Tiny Houses wie die unsrigen. Konstruktionsholz zum Teil aus dem betriebseigenen lokalen Wald, Holzfaserdämmstoff, Photovoltaik, Batterien, Holzheizung mit Infrarotheizung als Ergänzung, wassersparende Armaturen und gesammeltes Regenwasser – die Häuser der Siedlung «Mein Tiny House» haben einen extrem hohen Nachhaltigkeitsstandard.

Was ist das Ziel des Projekts in Gais?

Diese Tiny-House-Siedlung – die Erste ihrer Art in der Ostschweiz und Pilotprojekt für weitere Siedlungen – soll Vorbild für das Wohnen mit umweltschonenden, nachhaltigen Technologien sein und zeigen, wie das Leben auf reduzierter Wohnfläche ohne Komfortverlust funktioniert.

Welche Erfahrungen nehmen Sie aus diesem Projekt mit?

Hinterfragen lohnt sich. Nur so konnten wir eine gute Lösung nochmals optimieren.

Was bedeutet dieses Projekt für Sie und Ihr Unternehmen?

Das Projekt ist wie gemacht für unseren Betrieb. Zu unseren Kernkompetenzen gehören energetische Renovationen und Ausbauten von Häusern sowie der Elementbau. Die Erstellung von Tiny Houses ist eine spezialisierte, zukunftsweisende Nische im Holzbau. Sie stellt eine willkommene Abwechslung zum Tagesgeschäft dar und rundet unser Angebot ideal ab.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Unsere Kunden und viele Interessenten sind genauso begeistert von «Mein Tiny House» wie wir, das freut uns enorm. Wir haben uns sehr für dieses nachhaltige Projekt engagiert und sind stolz auf das Erreichte. Die Mustersiedlung ist mehr als geglückt und wir können mit dem Vertrieb unserer Tiny Houses in der ganzen Schweiz starten.